Machs gut und danke für den Fisch (im Original: „so long and thank you for all the fish“) ist ein Buchtitel des Science Fiction Autors Douglas Adams. Der Fisch ist hier semantisch in seiner Form als Lebensmittel gemeint, den die Delphine als Hauptnahrung auf der Erde genießen/ bzw. genossen haben. Der Fisch als Lebensmittel, als Rohstoff und entindividualisierte Tonnenware ist ein alltägliches Phänomen. Ist eine Dankesrede an den Fisch aus anderen Gründen daher ebenso unvorstellbar fantastisch, wie die Romane von Douglas Adams? Was können uns Fische jenseits ihres Nährwertes bieten?

Augenscheinlich haben wir mit Fischen nicht mehr viel gemein, wenn man jedoch die inneren Werte vergleicht, beispielsweise die DNA, dann steckt in jedem Menschen ein fischiges evolutionäres Erbe. So ist der Schluckauf ein Vermächtnis der Kiemen und Halsatmung der Fische. Der Kehlkopfdeckel verschließt sich bei den Fischen, damit kein Wasser in die Lunge kommen kann. Auch bei uns steuert der Hirnstamm die Funktion des Kehlkopfdeckels, wenn etwa kohlensäurehaltige Getränke oder zu schnell gegessene Nahrung uns den bekannten ‚Hicks‘ bescheren. Neben unserer ‚entfernten Verwandtschaft‘ kann der Fisch durch sein Vorhanden sein auch als Lackmustest für Gewässerqualität betrachtet werden. Bestimmte Fischarten kommen nur in sehr nährstoffarmen, sauerstoffreichen Gewässern vor. Der Wurlsee hat als Klarwassersee einen hohen Sauerstoffgehalt und ist sehr kalkhaltig, ein Wassertyp in dem sich beispielsweise Zander, Maränen und Rotfedern wohlfühlen. Fische sind wichtige Teile des Ökosystems See und sorgen dafür, dass Seen ökologisch stabil bleiben.

Die Uferregionen eines Sees sind oft die Kinderstuben, in denen sich kleine Fische beobachten lassen. Leider sind die Klarwasserseen Brandenburgs durch zu starke Nährstoffeinträge, beispielsweise durch die Überdüngung angrenzender Ackerflächen gefährdet. Aber auch die Nutzung der Seen als Erholungs- und Badeflächen führt zu einem Verlust der natürlichen Uferzonen, so gehen etwa dichte Schilfgürtel verloren. Um den Fischen des Wurlsees mehr Lebensraum zu bieten, haben wir uns in der letzten Saison für den Rückbau mehrerer Bootsstege und die damit verbundene Renaturierung von Uferflächen entschieden. Beim Schwimmen machen Fische eine gute Figur, ihre Wasserwendigkeit lässt sich hervorragend beim Tauchen oder Schnorcheln begutachten. Wir möchten den Fischen in ihrer Vielfalt und Lebendigkeit danke sagen und sie als Teil des Ökosystems Wurlsee wertschätzen, indem wir ihnen eine Schutzzone im Uferbereich des Campingparks einräumen. Daher ist Angeln bei uns ab der Saison 2019 weder im Uferbereich noch von den Bootsstegen aus gestattet. Wer gerne mehr über den Zustand der Uckermärkischen Seen und deren spezielle Flora und Fauna erfahren möchte oder beim Tauchen für den Naturschutz selbst aktiv werden möchte, kann sich gerne auf der Webseite des NABU informieren.

(Foto: Petri Savola)