Da der kürzeste Tag des Jahres noch nicht lange zurück liegt und die Dunkelheit mit routinierter Beharrlichkeit uns in die belichterten Stuben drängt, eröffnen sich Mußestunden, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Ein versonnener Schulterblick auf ein außergewöhnlich warmes und trockenes Jahr wird möglich. Durch die kontinuierliche Schönwetterlage besuchten uns in diesem Sommer deutlich mehr spontane Kurzurlauber als in den vergangenen Saisons zuvor. Sie tauschten die stickige Stadtluft des Asphaltdschungels gegen das kühlende Blätterdach des Campingparks und ein erfrischendes Badevergnügen im Wurlsee ein. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass Camping als lokale, inländische Urlaubsalternative so viel an Beliebtheit gewinnt. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns ein Ehepaar mit zwei Hunden, das spontan den gesamten Sommerurlaub bei uns verbracht hat, obwohl dafür, aufgrund der Hochsaison ein mehrfacher Stellplatzwechsel notwendig war.

Die kleine Exkursionsgruppe aus Malawi, die Ende Oktober unseren Campingplatz besucht hat, hatte sicher den weitesten Anreiseweg. Durch eine Kooperation zwischen der Hochschule Eberswalde und dem Bundesamt für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wurde unser Campingplatz als Beispiel für nachhaltigen Tourismus vorgestellt. Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Erfahrungen und Ideen bei einem dialogischen Rundgang weiter geben konnten.

Neben den zahlreichen Zugängen und Wiederkehrern gab es in diesem Jahr auch mehrere Abschiede zu bewältigen. So hat uns nicht nur ein Mitarbeiter zum Jahresende verlassen, diverse Dauercamper zogen ihre Wagen ab. Es war verblüffend zu sehen, dass persönliche Anfeindungen und beleidigende Fake-Nachrufe bei einigen  die einzig möglich Art der Abschiednahme darstellten. Im Nachhinein sind wir sehr froh darüber, diese „Zornickelchen“ nicht mehr auf dem Platz zu haben.

Die Neugestaltung des Hechtwegs war unser Bauhighlight des Jahres. Dabei war in den eisigen Februar/März-Monaten noch gar nicht klar, wann und wie der vereiste matschige Boden befahrbar werden würde. Trotzdem wagten wir in den ersten trockenen Aprilwochen mit Bagger und LKW die Ausformung der Podeste für Glamping-Pod, Tiny House und unseren noch geplanten Upcycling-Wagen. Tatsächlich hatten wir Glück und konnten alle Wagen gut platzieren. Dass die Begrünung mit Rasen und Streublumen so gut anwachsen und gedeihen würde, dass sogar die ersten Besucher im Juni sich schon an den fröhlichen Farbtupfern erfreuen konnten, war auch für uns ein überraschend schöner Zugewinn. Im Spätherbst haben wir das Tiny House durch den Einbau einer Küche, neue hochwertige Möbel und den Bau einer Holzterrasse abgerundet. Wir freuen uns daher, euch für die nächste Saison eine vollausgestattete Oase der Ruhe direkt am Wurlseeufer anbieten zu können.

Ein Besuch lohnt sich und ermöglicht vielleicht eine Begegnung mit einem der vielen pelzigen und gefiederten Zaungäste. So zogen in diesem Jahr beispielsweise ein Reh, ein Grünspecht und eine Fledermaus Ihre Jungen bei uns auf dem Platz auf. Während Biber, Feldhase und Dammwild zu den wiederkehrenden Kurzurlaubern auf unserem Gelände zählen.

Eine tierische Fellnase ist seit diesem Jahr zum Dauergast auf unserem Platz geworden. Unser Mischlingshund Emil, den wir aus dem Tierheim geholt haben, zeigt uns beim Spazieren auch die abschüssigen Seitenwege und lehrt uns bei den Begegnungen mit anderen Hunden die Begrüßungsformeln des Wuff-Wei. Zuhause ist er eher ein ruhigerer Zeitgenosse und praktiziert ausgiebig die Künste des Wau-Zen beim Dösen auf der Couch.

Wir wünschen euch einen freudvollen Jahreswechsel und einen gesunden Start ins Jahr 2019!